Öland – ein Campingparadies mit vielen Seiten
Öland– ein Campingparadies mit vielen Seiten Weiße Sandstrände, Sonnenuntergänge, Ruinen und rote Kalksteinmauern, die von der Zeit verziert wurden. Öland ist eine Perle, die für jeden etwas zu bieten hat. Folgen Sie uns hinaus auf die Ostsee und erfahren Sie, wie dieses schwedische Campingparadies entstanden ist – unter Einfluss von Königen, dem Inlandeis und dem einen oder anderen Schaf.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte der junge Prinz Oscar ein freies Leben, noch unbelastet vom Gewicht der Krone. Mit seiner dampfbetriebenen Motorjacht bereiste er neu entstandene Badeorte wie Marstrand und Särö an der schwedischen Westküste. Auch für Öland sah der Prinz gute Bedingungen für eine solche Anlage und legte einen Vorschlag vor. Gesagt, getan – der Bau der Badeanstalt Borgholm wurde vorangetrieben und der Hafen für den Schiffsverkehr ausgebaut. Damit war die Grundlage für den ÖlandTourismus gelegt. Mit seiner Initiative hatte Prinz Oscar die Insel Öland als Badeparadies etabliert.
DIE ZWEI SEITEN VON ÖLAND
Öland wird von zwei Hauptstraßen zusammengebunden – eine im Westen und eine im Osten. Im schmalen Norden der Insel treffen sie aufeinander. Es heißt, dass im Norden mehr Leben ist, von Borgholm über Sandvik nach Byrum und Böda, während der Süden von Naturerlebnissen, Landwirtschaft, dem Großen Alvar und Mekkas für Vogelkundler geprägt ist. Für uns ist der Weg das Ziel. Deshalb lassen wir uns gern zu Abstechern verführen, die uns zu Flohmärkten, gemütlichen Hofcafés und Dörfern, einer faszinierenden Natur und charismatischen Unternehmern führen.
EIN ORT FÜR ALLE
Der frühe Tourismusboom ging von Borgholm und der königlichen Residenz Solliden aus, die Königin Victoria dort 1903 errichten ließ. Dies lockte eine Art Gesellschaftstourismus an. Heute zählt Solliden zu den beliebtesten Ausflugszielen bei allen Zielgruppen. Kinder können im stattlichen Schlosspark auf Schatzsuche gehen und im Spielpark warten eine Seilbahn und ein Hindernisparcours für Steckenpferde auf sie. Und im Sommer erfreuen sich die Solliden Sessions-Konzerte bei Kindern wie Eltern großer Beliebtheit.
„Danach wurde Öland immer mehr zu einem Camping reiseziel. Der Massentourismus konnte sich auf völlig neue Weise durchsetzen.“
DAS MAGISCHE LICHT VON ÖLAND
Im Zweiten Weltkrieg wurde Öland von einer neuen Zielgruppe entdeckt – den Künstlern, die wegen des Kriegs nicht durch Europa reisen konnten. Vickleby im Süden der Insel wurde zu einem Zentrum der Künstler und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
„Seither gilt Öland als Kunstlandschaft und hier gibt es auch ein besonderes Licht“, erklärt Julius Winberg Sääf, Betriebsleiter vom Ölands Museum Himmelsberga.
Das schöne Licht, das zwischen den Steinmauern und wilden Orchideen hindurchschimmert und abends lange Schatten über den ausgedehnten Alvar wirft, ist auf der Insel augenfällig – genauso wie die Kunst. Wir besuchen das Museum in Himmelsberga und einige der Kunsthandwerker, Schriftsteller, Keramiker und anderen Künstler mit ihren offenen Ateliers in wunderschönen Umgebungen. Dort entdecken wir neben der Kunst auch authentische, alte öländische Bauernhöfe.
EIN CAMPINGPARADIES ENTSTEHT
Die große Metamorphose vollzog Öland durch den Bau der Brücke. 6.000 Meter Straße direkt über den Kalmarsund, die 1972 eröffnet wurden. Damit war Öland mit dem Festland verbunden. Schon die Fahrt über den Brückenbuckel und der Anblick, wie sich Öland vor einem ausbreitet, sind unvergesslich.
„Danach wurde Öland immer mehr zu einem Campingreiseziel“, sagt Julius Winberg Sääf. „Der Massentourismus konnte sich auf völlig neue Weise durchsetzen.“
Aus einfachen Hüttendörfern wurden bequeme Campingplätze, die heute die Insel prägen. Alle Anlagen liegen in Strandnähe, viele direkt am Strand, und das Angebot an richtigen Resorts und kleineren, ruhigeren Plätzen ist groß. Öland ist zum ultimativen Reiseziel für Familien geworden: Badestrände, soweit das Auge reicht, spannende Ruinen und Burgen, erstklassige Campingplätze und Spielplätze allerorten. Und alles das auf einer Insel mit einzigartiger, gut erhaltener Natur.
SCHAFSAFARI IM BINNENLAND
Der Border Collie Nelson, viereinhalb Jahre alt, ist der erste, der uns auf dem Hof Mittlandsgården begrüßt. Frauchen Caroline bereitet gerade eine Wanderung für Kinder am Victoriatag, dem Geburtstag der Kronprinzessin, vor. Der wird hier auf Öland groß gefeiert. Der Königsfamilie fühlt man sich sehr verbunden.
Caroline ist Biologin und kümmert sich zusammen mit ihrem Mann Magnus im Auftrag der Provinzialverwaltung um die Pflege der Erholungsund Naturschutzeinrichtungen. Denn sie sind es, die das großartige Naturerlebnis möglich machen, die so viele Menschen nach Öland locken. So haben Caroline und Magnus Weiden wiederhergestellt, auf denen jetzt ihre Schafe grasen. Auf ihre Weise helfen sie mit, die Natur auf Öland gesund und für die Besucher zugänglich zu halten.
Auf dem Hof hatten sie schon seit langem Schafe und Bienen als festen Teil des Lebens auf dem Land, doch mit der Zeit ist daraus ein Be- trieb geworden. Inzwischen bietet Caroline Führungen über den eigenen Hof an. „Unsere Schafsafari entstand, als die älteren Bewohner in der Gegend Besuch von ihren Enkeln bekamen“, erzählt Caroline. „Sie meinten, dass die Kinder die Natur näher kennenlernen sollten.“ Bei der Bienenund Schafsafari können wir die Tiere nicht nur füttern und streicheln, sondern finden auch Salamander und anderes Spannendes. Und die Geschichten, die Caroline erzählt, vertiefen noch unseren Respekt vor der einzigartigen Landschaft auf Öland.
„Ich möchte dem allgemeinen Tempo etwas entgegensetzen“, sagt sie.
„Ich höre oft, dass man hier plötzlich Dinge sehen kann, die man bisher übersehen hat. Mir gefällt es, die Distanz zwischen Erzeugern und Verbrauchern etwas zu verringern und neue Kenntnisse zu vermitteln.“ Auf dem Hof baut Magnus derweil den neuen Hofladen für die nächste Saison. Dort sollen Schaffelle und Honig verkauft werden. Die Bienenstöcke stehen an verschiedenen Orten im Wald, an Heuwiesen und Feldrainen, wo viele verschiedene Blumen blühen. Da die Bienen zwei bis drei Kilometer weit fliegen, um Nahrung zu finden, können Caroline und Magnus steuern, welche Blüten die Bienen anfliegen. Verschiedene Blüten ergeben Unterschiede bei Aroma, Farbe und Textur. Die Komponenten sind aber heute dieselben wie seit Urzeiten: der Nektar der Blüten und die speziellen Techniken der Imker. „Das ist ein Rezept, das von Generation zu Generation weitervererbt wird.“
EIN TEIL DER GESCHICHTE
Bei der Fahrt über die fast 140 Kilometer lange Insel überwältigt einen die Vielfalt. Altes und Neues, Ruhe und Trubel, Üppigkeit und Kargheit. Die Kiefern wachsen schief, während einige nach einem lebenslangen Kampf gegen die Herbststürme kapituliert haben. Über den Wiesen schwebt der seltene Rotmilan mit seinem langen, gegabelten Schwanz. An den Stränden werden Kindheitserinnerungen geschaffen. Und überall auf der Insel thronen mittelalterliche Kirchen über der flachen, weiten Landschaft. Wir denken an die Zeiten, die vergangen sind, und die Zeiten, die noch kommen. An Träume und an Kämpfe. An Trauer, an Liebe und daran, wie schön es ist, mitzuerleben, wie die großartige Geschichte von Öland weitergeschrieben wird.
Campingplätzen Öland
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